Vereinsgeschichte 1906 - 2000
1894 Ein Wellendinger Bürgersohn, der als Mechaniker in Berlin in Arbeit stand, fuhr unter großem Aufsehen mit einem Fahrrad in seine Heimatgemeinde ein. Die Maschine war im Sinne des Wortes ein Stahlross; denn alles war aus Vollstahl gearbeitet, die Reifen bestanden aus Vollgummi. Der Bau dieses Fahrrades war ein ganz anderer als der des heutigen Rades: das Vorderrad hatte einen Durchmesser von etwa 1,40 bis 1,50 Metern, während das Hinterrad einen solchen von kaum 40 Zentimetern aufwies. Auf dem großen Vorderrad war eine große, unschön geformte Lenkstange, auf der schrägen Verbindungsstange vom Vorder- zum Hinterrad war ein primitiver Sattel angebracht. Das Besteigen dieses Rades konnte nur unter großer Anstrengung erfolgen. Mit Blitzeseile ging die Tagesneuigkeit durch den Ort: „Der Hugger hat ein Veloziped und fährt darauf.“
1897 Das erste moderne Fahrrad kam in das Dorf, das den heutigen Typen entsprach: der Rahmen aus Stahlrohr, die Reifen mit Luftbereifung. Von diesem Zeitpunkt an mehrten sich die Anschaffungen moderner Fahrräder, die meistens als Verkehrsmittel von und zur Arbeitsstätte dienten. Durch das tägliche gemeinsame Radeln zur Arbeitsstätte entstand bei den Radlern ein kameradschaftliches und kollegiales Verhältnis; auch die sportliche Seite wurde in Erwägung gezogen und man kam zum Entschluss, die enge Verbundenheit durch Gründung eines Radfahrervereins zu festigen. Aus diesem Gedanken heraus fand der Radfahrerverein seine Entstehung.
1906 Alle Fahrradbesitzer wurden im April zu einer Versammlung eingeladen betreffs Gründung eines Radfahrervereins. Unter voller Einmütigkeit konnte der neue Verein unter dem Namen „Radfahrerverein Wellendingen“ aus der Taufe gehoben werden. Erster Vorsitzender wurde Karl Hugger (Metzgers), Kassier und Schriftführer übernahm Max Hermann (Kaufmann). Fahrwart wurde August Hermann, ferner wurde ein kleiner Ausschuss gewählt. Zum Vereinslokal bestimmt wurde der „Grüne Baum“. Im Lokal selbst wurden für Radler, welche den Ort durchfuhren, sofort Reparatur- und Flickmaterial bereitgestellt; es war eine sogenannte „Radfahrer-Hilfsstation“. Im gleichen Jahr schickte sich der neu gegründete Verein an, einen Besuch in Wurmlingen beim dortigen Radfahrerverein abzustatten. Ferner wurde im August des gleichen Jahres das erste Vereinswettrennen durchgeführt.
1907 Ein stattlicher Festzug bewegte sich durch die Straßen des Ortes anlässlich des ersten Stiftungsfestes, ein Straßenwettfahren war diesem Fest angeschlossen.
1909 Bei einem Verbandsfest in Spaichingen errang der Verein im Korsofahren einen zweiten Preis. Zu dieser Veranstaltung beschaffte sich der Verein eine Einheitskleidung: weiße Anzüge. Aus diesem Grunde legte sich der Radfahrerverein Wellendingen den Namen „Edelweiß“ zu.
1910 Dieses Jahr brachte dem Verein einen besonderen Höhepunkt: Am 12. Juni war die Weihe des Vereinsbanners. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm der Verein an verschiedenen Verbandsfesten teil, bei denen er stets schöne Erfolge erzielte. Während des Ersten Weltkrieges musste auch der Radfahrerverein Wellendingen seine Vereinstätigkeit einstellen, da viele aktive Mitglieder zu den Waffen gerufen wurden.
1919 Die kriegserhitzten Gemüter hatten sich abgekühlt und der Gedanke wurde wieder wach, das sportliche Leben im Radfahrerverein neu zu beleben. Im September wurde diesem Wunsche Rechnung getragen: Josef Widmann (Zimmermeister) übernahm den Vorsitz, Josef Rebhan wurde dessen Stellvertreter, Max Hermann übernahm die Schriftführerarbeit und Emil Rebhan die Kasse des Vereins. Ein sechsköpfiger Ausschuss sollte von nun an die neu gewählte Vorstandschaft unterstützen.
1922 Der Radfahrerverein wurde mit der Ausrichtung des 16. Verbandsfestes betraut. Ein voller Erfolg wurde durch diese Veranstaltung dem Verein zuteil.
1923 Konrad Herrmann übernahm den Vorsitz des Vereins. Beim Bundesfest in Tuttlingen errang die Reigenmannschaft einen 1a-Preis und beim Verbandsfest konnte Konrad Banholzer einen ersten sowie Johannes Schwarz einen zweiten Platz im Straßenrennen erringen.
1925 Zweimal war der Verein erfolgreich: In Irslingen und in Königsheim konnten jeweils erste Preise erzielt werden. In den folgenden Jahren – 1926 bis 1928 – war der Verein sportlich sehr rührig und konnte stets beachtenswerte Erfolge verbuchen.
1929 In diesem Jahr entschloss sich die Vorstandschaft, neue Saalmaschinen zu kaufen, um somit Gewähr für neue sportliche Erfolge zu gewährleisten. Diese blieben auch nicht aus, denn in Endingen, Denkingen und Fluorn wurden jeweils erste Preise erzielt.
1930 Das Landesfest am 3. August war für den Radfahrerverein ein großes Erlebnis. Die Reigenmannschaft im Sechserschulreigen erkämpfte sich unter starker Konkurrenz die Württembergische Meisterschaft und erhielt als besondere Anerkennung die Ehrengabe des Württembergischen Staatspräsidenten.
1931 Vom 18. bis 19. Juli feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Einwohner der Gemeinde sowie auswärtige und einheimische Vereine trugen ihren Teil zum Gelingen dieses Festes bei. Der rasche Aufstieg und die schönen Erfolge des Radfahrervereins waren ein Mitverdienst des damaligen ersten Vorsitzenden Konrad Herrmann. Während der Jahre 1933 bis 1949 kam es im Vereinsleben des Radfahrervereins – wie in vielen anderen Vereinen – aufgrund der Wirren des Zweiten Weltkrieges zu einer Stilllegung der Vereinstätigkeit.
1949 Nachdem eine gesetzliche Lockerung es ermöglichte, nahm in diesem Jahre auch der Radfahrerverein „Edelweiß“ seine Tätigkeit wieder auf. Als erster Vorsitzender fungierte Karl Hafner (Mechanikermeister), ebenso wurden die übrigen Amtsinhaber in ihre Ämter verpflichtet. Neues Blut durchzog die alten und neuen Sportler.
1950 Der Verein erklärte den Beitritt zum Bund Deutscher Radfahrer.
1951 Paul Hafner übernahm den Vorsitz des Vereins, nachdem Karl Hafner sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Im gleichen Jahr erzielte der Sechserkunstreigen in Deißlingen den ersten Platz.
1952 Vorsitzender Paul Hafner wurde zum zweiten Bezirksvorsitzenden gewählt. Ferner wurde dem Radfahrerverein Wellendingen die Durchführung des Bezirksfestes – verbunden mit der Bezirksmeisterschaft im Straßenrennen – übertragen. Diese Veranstaltung stellte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Vereins dar. Im gleichen Jahr wurde in Wellendingen der Radsportkreis „Neckar“ aus der Taufe gehoben.
1953 Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Anschaffung einer neuen Einheitskleidung beschlossen. Die Zusammenstellung dieser Kleidung kann als gelungen betrachtet werden.
1954 Auf Beschluss der Hauptversammlung wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Rottweil eingetragen.
1956 Im Mittelpunkt dieses Jahres stand die 50-jährige Geburtstagsfeier des Vereins. Wie aus den Protokollen zu entnehmen ist, war dieses Jubiläum ein Markstein in der Vereinsgeschichte, denn viele hundert Gäste waren als Gratulanten gekommen.
1958 Paul Hafner tritt aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des ersten Vorsitzenden zurück und übergibt die Vereinsführung in die Hände von Wilhelm Grießer. Als Anerkennung für die Verdienste um den Verein wird Paul Hafner zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
1959 Das Amt des ersten Vorsitzenden übernimmt Karl Hafner (Betriebsleiter) in der Jahreshauptversammlung. Ein Ereignis für die Mitglieder des Vereins war der Besuch der Weltmeisterschaft im Hallenradsport auf dem Killesberg in Stuttgart.
1960 Beim Kreisfest in Frittlingen sowie beim Bezirksfest in Erdmannsweiler errang der Radfahrerverein mit einem 1a-Preis sowie einem 1b-Preis stolze Erfolge. Fritz Rebstock aus Feckenhausen, welcher für den Wellendinger Verein fuhr, nahm in diesem Jahr an 15 Austragungen teil.
1961 Wellendingen war Austragungsort des Kreisfestes des Kreises Neckar - verbunden mit einem Auswahlrennen des Württembergischen Radsportverbandes. Termin war der 3. und 4. Juni.
1964 Dem Radfahrerverein wurde das Eröffnungsrennen seitens des Kreises Neckar übertragen. 50 Fahrer gingen an den Start. Ferner traf sich in diesem Jahr die Altersgilde der Radfahrer.
1965 Dieses Jahr kann als erfolgreich in die Geschichte eingehen, denn zu Beginn fand der Frühjahrskreistag in Wellendingen statt. Vom 7. bis 8. August stand der Verein Pate beim Nachbarverein „Alpenrose“ Wilflingen. Ferner nahm man beim Kreisfest in Beffendorf teil sowie beim Jubiläumsfest in Trillfingen.
1966 Schon seit Monaten bemühten sich die Verantwortlichen des Vereins, an der Spitze Vorstand Karl Hafner (Betriebsleiter), um die Gestaltung und Organisation des 60-jährigen Vereinsbestehens. Zu diesem Jubiläum war unserem Verein das Kreisfest „ Neckar“ und das Bezirksfest „ Schwarzwald-Zollern“ übertragen worden, außerdem die Ausrichtung der Bezirksmeisterschaften aller Klassen im Einerstraßenrennen. Diese große Festlichkeit wurde auf 30./31. Juli und 1. August 1966 terminiert und forderte die Mitglieder und zahlreiche Helfer zu großem Engagement auf. Das Festprogramm am Samstag beinhaltete eine musikalisch umrahmte Totenehrung am Kriegerdenkmal, einen Empfang für die Ehrengäste sowie einen Festbankettabend mit Grußworten, Ehrungen und radsportlichen Darbietungen. Im großen Festzelt auf dem unteren Brunnenwasen trat erstmalig dabei unser neu gebildeter „Damen-Sechserreigen“ mit riesigem Beifall auf. Der Festsonntag begann mit den Austragungen der Bezirksmeisterschaften im Einerstraßenrennen auf einem 20-km-Rundkurs.
Zum Festgottesdienst bewegte sich ein stattlicher Zug vom Vereinslokal zur Pfarrkirche. Am farbenprächtigen Festzug mit Korsowettbewerb am Sonntagnachmittag waren 17 Radfahrervereine, angeführt von den Musikkapellen aus Wellendingen und Wilflingen, mit insgesamt 432 Radsportlern beteiligt. Ein Kinderfest am Montag mit einer Farbenpracht und Einmaligkeit, wie es Wellendingen wohl noch nie erlebt hatte, bildete den glanzvollen Abschluss dieses großen Jubiläumsfestes. Vorstandsgattin Hilde Hafner und treue Helferinnen hatten sich in wochenlanger Vorarbeit , um die Ausstattungen, Dekorationen und Kostüme der Kinder bemüht, denn die Schule hatte bereits Sommerferien. Allen Beteiligten und Gästen ist diese große Festlichkeit noch in guter Erinnerung.Ein großes Ereignis für die ganze Gemeinde und auch für die Vereine war die Fertigstellung und Einweihung des neuen Schulkomplexes mit der angegliederten Turn- und Festhalle und des Lehrschwimmbeckens. Für Schüler, heranwachsende und erwachsene Sporttreibende und für die Vereine boten sich damit nun völlig neue Perspektiven zur Ausübung des Schul-, Vereins- und Freizeitsportes an. Auch zu kulturellen Veranstaltungen und Festlichkeiten waren nun ganz andere Maßstäbe gesetzt und eine große Vielfalt an neuen Möglichkeiten geboten.
1967 Nachdem im Jahre 1966 die Fertigstellung einer Turn- und Festhalle in der Gemeinde erfolgt war, bewarb sich der Radfahrerverein um die Durchführung der Kreis- und Bezirksmeisterschaften im Hallenradsport. Dieser Veranstaltung ward großer Erfolg beschieden. Ebenso erfolgreich kehrte der Damen-Sechserreigen am 18. Juni von der Württembergischen Meisterschaft in Bad Schussenried als deren Meister mit 194,9 Punkten zurück.
1968 Die Kreis- und Bezirksmeisterschaft gewann auch in diesem Jahr der Damen-Sechserreigen. Bei der Württembergischen Meisterschaft in Bad Schussenried am 29. April errang der Damen-Sechserreigen erneut den 1. Platz mit 202,7 Punkten. An Stelle von Hildegard Hermann und Waltraud Göhring fuhren diesmal Hannelore Grießer und Eva Habel mit. Ferner war in Wellendingen die Austragung des Kreis- und Bezirkseröffnungsrennens.
1969 Um den Nachwuchs war es im Radfahrerverein Wellendingen gut bestellt, was sich bei den Meisterschaften deutlich zeigte. Der Sechserreigen errang wiederum den Kreis- und Bezirksmeistertitel. Jugendleiter Helmut Habel wurde in den Sportkreisausschuss gewählt. Zum dritten Male holte sich der Damen-Sechserreigen in Fellbach am 23. März mit 208,62 Punkten den Meistertitel bei der Württembergischen Meisterschaft, wobei an Stelle von Ursula Ackermann nun Ursula Widmann teilnahm. Weiterer Höhepunkt war die Erringung des Gemeinde-Ehrenpokals der Gemeinde Deißlingen beim Korsofahren.
1970 Auf Anregung wurde der Beitritt zum Internationalen Volkssportverband (IVV) beschlossen. Am 25. und 26. Juni fand in Wellendingen die erste internationale Volkssportveranstaltung statt. Karl-Eugen Hafner belegte im Einer- Kunstradfahren den ersten Platz, Brigitte Habel in der gleichen Disziplin den zweiten Platz. Ursula und Annemie Hermann wurden Zweite im Zweier-Kunstradfahren. Ein erfolgreiches Jahr für die jugendlichen Radsportler.
1971 Karl-Eugen Hafner holte sich in Tailfingen bei der Württembergischen Meisterschaft den Meistertitel im Einer-Kunstradfahren. Kreismeister wurde auch der Damen-Sechserreigen. Die Korsofahrer nahmen am Bezirksfest in Geislingen/Balingen teil und errangen hierbei den Ehrenpreis der Gemeinde Geislingen. An 35 Volkssportveranstaltungen nahm die Volkssportgruppe des Vereins teil.
1972 Einen schweren Verlust brachte dieses Jahr dem Radfahrerverein Wellendingen. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb Vorsitzender Karl Hafner. In jungen Jahren selbst ein erfolgreicher Radsportler, war er während seiner Amtszeit als Vorsitzender Vorbild für die Jugend und Kamerad für die Älteren. Sein Name wird in der Geschichte des Radfahrervereins Wellendingen stets eingraviert sein. Helmut Habel übernahm bis zur Hauptversammlung kommissarisch die Geschäfte des Vereins.
1973 Volles Vertrauen seitens der Mitglieder erhielt Helmut Habel bei der Hauptversammlung, während Hans Hafner zum Stellvertreter benannt wurde. Besondere Aktivität erfuhr der Hallenradsport in diesem Jahr. 1600 Teilnehmer erlebten die vierte Volkssportveranstaltung.
1974 Unermüdliche Hallentrainingsarbeit mit der Jugend trug auch in diesem Jahr erfolgreiche Früchte auf Kreis- und Bezirksebene. Bei der Württembergischen Hallenmeisterschaft in Ulm-Söflingen konnte Karl-Eugen Hafner den Meistertitel im Einer-Kunstradfahren erringen. Brigitte Habel, Heiderose Rebhan und Helmut Hafner kehrten ebenfalls erfolgreich von der Württembergischen zurück. Eine Korsofahrt führte am 16. Juni zum Bezirksfest nach Fluorn. Ein 1a-Preis war der Lohn. Im gleichen Jahr fand in der heimischen Turnhalle ein Kampfrichter-Lehrgang des Radsportbezirkes für Hallenradsport statt.
1975 Heuer wurde das Eröffnungsrennen „Erster Schritt“ bei nicht gerade idealen Wetterverhältnissen durchgeführt. Ferner übernahm der Radfahrerverein Wellendingen die Patenschaft beim Nachbarverein Wilflingen anlässlich dessen 50-jährigem Jubiläum. Beim Korsofahren war ein Gemeinde-Ehrenpreis Lohn der Aktivität. Durchhausen sowie Beffendorf waren weitere Treffs der Korsofahrer des Vereins, wobei schöne Erfolge erzielt wurden. Ein Rekordbesuch von 3616 Teilnehmern erfuhr die Volkssportveranstaltung des Radfahrervereins. Im gleichen Jahr musste der Radfahrerverein seinen Ehrenvorsitzenden Konrad Hermann sowie Johannes Schwarz zur letzten Ruhe begleiten. Große Verdienste hatten diese Männer um den Radsport erworben. Ihr Name wird in den Analen des Vereins verankert bleiben.
1976 Bei der Generalsversammlung am 15. Mai wurde Rose Jopp an Stelle des langjährigen Geschäftsführers Joachim Roth zur Nachfolgerin gewählt. Beim 70-jährigen Jubiläum des Radfahrervereins „Falke“ Erlaheim am 20. Juni konnte unser Verein im Korsowettbewerb mit 54 Fahrern den 1a-Preis und auch den Stärkepreis einfahren. Große Schatten warf das 70-jährige Bestehen unseres Vereins voraus. Dieses 70-jährige Jubiläumsfest, verbunden mit dem Kreisfest „Neckar“ und dem Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ vom 3. bis 5. Juli, wurde im großen Rahmen mit Bankettabend, Festgottesdienst, Straßenrennen, Korsowettbewerb und Kinderfest gefeiert. Ein großes Lob an die Verantwortlichen des Vereins, die zahlreichen Helfer und Mitwirkenden um Vorstand Helmut Habel. Dieses Fest war ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte und gab Anlass zu großen Hoffnungen für die Zukunft des Vereins.
1977 In der Generalversammlung im Januar wurde Oskar Benne zum neuen Jugendleiter gewählt. Immer wieder bereitete es dem Verein Schwierigkeiten, einen Stamm von Kunstradsportlern neu heranzubilden. Erfreulich war, dass schon im Vorjahr, eine sogenannte „Pyramidengruppe“ aufgestellt werden konnte. 18 Kinder und Jugendliche auf 3 Fahrrädern waren bei Festlichkeiten und Veranstaltungen Stolz und Aushängeschild unseres Vereins und der geleisteten Jugendarbeit. Der 8. Volkssportveranstaltung im März war mit insgesamt 2740 Volkswanderern und Radfahrern wieder ein guter Erfolg beschieden. Der Verein nahm im gleichen Jahr beim Kreisfest Schwarzwald in Stetten o.R. und am Bezirksfest in Ostdorf teil. Ein Ausflug zu den bayrischen Königsschlössern im Sommer, trug zum geselligen Vereinsleben bei.
1978 Die von unserem Verein jährlich organisierten Volkssporttage waren auch zu einem finanziellen Standbein unseres Vereins geworden. Leider ging die zahlenmäßige Beteiligung der Vereinsmitglieder zu auswärtigen IVV-Veranstaltungen, die für einen Gegenbesuch sehr wichtig waren, immer mehr zurück. Es kam dadurch zu Meinungsverschiedenheiten und Spannungen im Verein. Im März trat Helmut Habel nach solchen vereinsinternen Auseinandersetzungen als 1. Vorsitzender zurück. Als 2. Vorsitzender leitete Hans Hafner kommissarisch den Verein bis zur vorgezogenen Generalversammlung. Die Volkssporttage 1978 brachten 1417 Teilnehmer an den Start. In der 52. Generalversammlung im Dezember wurde Hans Hafner zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1979 Die Volkssportgruppe ,unter Führung des rührigen Obmannes Arnold Wekenmann, war fast jedes Wochenende bei IVV-Veranstaltungen unterwegs. Die 10. Volkssportveranstaltung wurde mit Erfolg am 3. und 4. März als „Karl Hafner-Gedächtnis-Tage“ durchgeführt. Zur Frühjahrskreisversammlung „Neckar“ kamen die Delegierten fast aller Kreisvereine in unser Vereinslokal „Grüner Baum“. Das erste Dorffest in Wellendingen fand unter Teilnahme auch unseres Vereines statt. Es brachte viel Arbeit mit sich, fand aber großen Anklang und war für alle teilnehmenden Vereine ein Erfolg. Bei den Korsofesten in Trillfingen im Juni wie auch beim Jubiläumsfest im Juli in Fluorn gab unser Verein im Festzug ein gutes Bild ab. In Fluorn war uns mit 55 Fahrern zum 1. Platz auch der Stärkepreis nicht strittig zu machen. Im September führte ein gelungener Vereinsausflug zum Schloss Lichtenstein, nach Blaubeuren und zum Federsee. Eine Vereinsmeisterschaft im Kunstrad-fahren mit 15 Teilnehmern im Dezember beschloss das Sportjahr.
1980 Bei unseren 11. Volkssporttagen am 1. und 2. März waren 1250 Teilnehmer aus Nah und Fern auf Achse. Stärkste einheimische Gruppe war mit 81 Teilnehmern der TSV-Wellendingen. Bei den Landtagswahlen am 16. März wurde unser Vereinsmitglied Josef Rebhan in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. In seinem neuen Aufgabengebiet wünschte ihm auch unser Verein viel Erfolg. 1980 beschloss der Gemeinderat, jedes Jahr einen festen Kulturbeitrag für die Vereine einzustellen. Auch der Radfahrerverein bekommt nun diese Zuwendung. Beim Kreisfest „Schwarzwald“ und zugleich Bezirksfest in Weiler am 15. Juni war unser Verein im Korso mit 43 Fahrern und einem 1a-Preis sehr erfolgreich. Bei den Bezirksmeisterschaften im Hallenradsport im Frühjahr 1980 wurde Alexandra Benne im Einer-Kunstfahren Bezirksmeister. Im Hallenvergleichskampf im Kunstradsport gegen den RV Ostdorf im November wurde unsere Jugend Sieger.
1981 Aus gesundheitlichen Gründen musste Vorstand Hans Hafner bei der Generalversammlung im Januar sein Amt zur Verfügung stellen. Konrad Wekenmann, langjähriger Schriftführer, wurde zum 1. Vorstand und Arnold Wekenmann zum 2. Vorstand berufen. Sie führten den Verein ins 75. Jahr des Bestehens. Aus diesem Anlass organisierte der Radfahrerverein das Kreisfest „Neckar“ und das Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ vom 28. - 31. August. Ein Rennen um die Bezirksmeisterschaft im Einer-Straßenfahren, der 4. Lauf zum Bezirkspokal und ein großer Fest- und Unterhaltungsabend am Samstag eröffnete die Festlichkeiten. Vier Musikkapellen begleiteten den farbenprächtigen Festkorso am Sonntag mit 24 Radsportvereinen durch unseren Ort. 868 Festzugteilnehmer mit Fahrrad, ein neuer Rekord im Radsportbezirk. Unser Verein besuchte im Festjahr das Kreisfest „Schwarzwald“ in Hardt und das 75-jährige Jubiläum mit Kreisfest „Zollern-Eyach“ in Erlaheim und nahm jeweils am Preiskorso teil. So konnten wir in Erlaheim mit 61 Teilnehmern den Ehrenpreis der Festgemeinde entgegennehmen und zusätzlich den Stärkepreis erzielen. Außerdem nahmen wir am Stiftungsfest mit Bannerweihe in Waldmössingen teil.
1982 Bei den Bezirksmeisterschaften im Hallenradsport im März in Trossingen belegte unsere Jugend gute Platzierungen. Alexandra Benne wurde Bezirksmeister ihrer Klasse im Einer-Kunstfahren. Zusammen mit Ihrer Schwester Michaela wurden sie auch noch Bezirksmeister im Zweier-Kunstradsport. Bei unseren 12. Volkssporttagen am 1. und 2. Mai gingen 1597 Teilnehmer an den Start. Das Motiv „Wachtmeister Peter“ auf unserer Auszeichnung fand gute Resonanz. Im Juni wurden die Korsofeste in Neuhausen bei Villingen und in Empfingen besucht. Im Rahmen eines Jahresausflugs mit Bus und Fahrrädern nahmen wir am Bundeskorsofest am 18. Juli im bayrischen Neu-Ulm-Finningen teil. Es war der Gegenbesuch für die gelungene Teilnahme des RV-Finningen an unserem Jubiläumsfest 1981. Wir erhielten viel Beifall von den Zuschauern und konnten unter 30 teilnehmenden Vereinen den 3. Platz mit 40 Fahrern erzielen. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten unseres Nachbarvereines „Wanderlust Frittlingen“ im August erreichten wir mit 74 Fahrern im Preiskorso und 20,42 Punkten den größten Erfolg unserer Korsomannschaft. Eine noch nie erreichte Leistung.
1983 Am 27. März wurde von unserem Verein das Altersgildetreffen des Radsportkreises „Neckar“ ausgerichtet. Hans Hengstler, Humorist aus Deißlingen, und die Rio-Geiselmann-Band unterhielten in der Turn- und Festhalle die zahlreichen Gäste. Unser Verein hatte im Frühjahr 55 Jugendliche; 23 davon waren aktiv im Hallenradsporttraining. Michaela und Alexandra Benne wurden jeweils Kreis- und Bezirksmeister im Einer-Kunstfahren. Im Zweier-Kunstfahren konnte das erfolgreiche Geschwisterpaar ebenfalls den 1. Platz im Kreis- und Bezirk aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Am 27. Mai besuchten wir das Korsofest in Neudingen/Baar. Ein schöner Tag inmitten badischer Vereine mit ihrem reichen Blumenschmuck im Festzug. Unser Verein stellte sich dem Preisgericht mit 48 Teilnehmern und erzielte den 1a-Preis.
Im Juni hielten wir mit gutem finanziellen Erfolg wieder einmal ein Gartenfest unter der Dorflinde ab. Zahlenmäßig schwach nahmen wir noch am 10. Juli beim Bezirksfest in Rötenbach-Alpirsbach teil. Mit 45 Radlern im Festzug zeigte unser Verein dagegen beim 75-jährigen Jubiläum in Stetten o. R. am 17. Juli „Stärke“. Ein erfolgreicher Tag im schönen Eschachtal. Leider verstarb im September unser Ehrenmitglied, Förderer und Gönner Josef Hafner überraschend im Alter von 67 Jahren. Der Verein gab ihm als symbolischen Dank geschlossen das letzte Geleit.
1984 Das Anfängerrennen „Der erste Schritt“ wurde von unserem Verein zusammen mit dem Anfahren um den „Bundesbecher“ organisiert und ausgetragen. Start und Ziel am 3. Juni war der Festplatz „Unterer Brunnenwasen“. Die 8 Rennen mit ca. 50 Teilnehmern verliefen zufrieden stellend und unfallfrei. Die Rennstrecke führte vom Haus „Bader“ über Grüne-Plan-Wege und einige Ortsstraßen. Beim Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ in Deißlingen wie auch beim 80-jährigen Jubiläumsfest in Fluorn stellte sich unsere Korsomannschaft erfolgreich dem Preis-gericht. Beim 100-jährigen Jubiläum der Turngemeinde Schömberg hatte unsere Vereinsjugend am Sams-tagabend einen fernseh-reifen Auftritt mit der Pyramidengruppe im Festzelt. Beim Festzug des Jubiläumsvereins am Sonntagmittag nahm unser Verein in voller Aus-rüstung mit Fahrrädern teil. Mit 42 Teilnehmern unter 28 Sportvereinen und Gruppen bereicherte unser Radfahrerverein das Festgeschehen.
1985 Im Januar war ein Besuch des „6–Tage-Rennens“ in der Stuttgarter Schleyerhalle Auftakt des Sportjahres. Für die Teilnehmer ein großes Sporterlebnis mit vielen Spitzenleistungen und unterhaltsamen Nebeneffekten. Von einem schlimmen Hagelwetter vertrieben wurden wir beim traditionellen Ruinenfest des RV-Herrenzimmern am Pfingstmontag. Der Hagel richtete auch in unserer Gemeinde großen Schaden an. Zum „Tag des Radfahrens“ am 2. Juni hatte unser Verein zu einem Gartenfest, verbunden mit dem Anfahren um den Bundesbecher, eingeladen. Zusätzlich war unser Festplatz unter der Dorflinde Zwischenstation der LBS-Tour durch den Landkreis Rottweil. Zwölf Kreisvereine mit ca. 180 Teilnehmern waren bei uns zu Gast. Im Juli wurden noch die Korsofeste in Schramberg-Sulgen und in Frohnstetten besucht. Mit einem Gemeinschaftszelt zusammen mit dem Gesangverein Liederkranz bewirteten auch wir viele Gäste beim Dorf- und Heimatfest auf dem Schlossplatz. Eine gelungene Teamarbeit. Die Herbstkreisversammlung des Radsportkreises „Neckar“ im Oktober im „Grünen Baum“ beschloss das Vereinsjahr.
1986 In der Generalversammlung Anfang 1986 konnte die Leiterin der neuformierten Gymnastikgruppe, Eva Frank, bereits viel Positives berichten. Am 1. April musste unsere Vereinslokalwirtin Hilde Hermann ihr Lokal „Gasthaus zum Grünen Baum“ aus gesundheitlichen Gründen für immer schließen. Unser Verein war damit ohne feste Bleibe. Das 80-jährige Bestehen unseres Vereins wurde vom 31.5. bis 1.6. im kleineren Rahmen gefeiert. Nach der Totenehrung am Mahnmal begann der Festabend mit Grußworten und Ehrungen. Helmut Habel, im Ehrenamt verdienter Radsportfunktionär, erhielt aus der Hand von Bürgermeister Fröhlich die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen. Neben musikalischer Unterhaltung waren Darbietungen unserer Kunstradfahrer und ein Auftritt der 18-köpfigen Pyramidengruppe Höhepunkte. Zum Frühjahrsanfahren am Sonntag trugen sich ca. 250 Teilnehmer aus den Kreisvereinen ein. Das Fest klang aus mit Einlagen der Deißlinger Turnergruppe „Schowburzler“. Der Verein besuchte im Sommer die Kreisfeste in Weiler, Erdmannsweiler und Erlaheim. Statt einer Nachfeier wurde zur Pflege der Kameradschaft ein 2-tägiger Ausflug ins Zweiradmuseum Neckarsulm und ins Weinland Pfalz mit Weinprobe im bekannten Weingut „Pfaffmann“ unternommen. Zwei gelungene Tage!
1987 Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde in dieser Hauptversammlung ein Dreiervorstandsgremium an die Spitze des Vereins gewählt. Konrad Wekenmann, Gerhard Frank und Karl Grießer leiteten gleichberechtigt und in Aufgabenteilung nun den Verein. Dieses Dreiergremium war bis 1991 im Amt und brachte neuen Schwung ins Vereinsleben. Zu seiner Frühjahrsversammlung tagte der Radsportkreis im März im hiesigen „Gasthaus Adler“. 1952, also vor 35 Jahren, wurde hier im „Adler“ der Radsportkreis „Neckar“ aus der Taufe gehoben. Der Versuch, mit einem Schnuppertreff einen Radtreff für Jedermann einzurichten, war im Mai von Erfolg gekrönt. In zweiwöchigem Turnus wurde nun ein Radtreff neu ins Vereinsleben aufgenommen. Im Juni wurde beim Bezirksfest in Herrenzimmern mit Erfolg teilgenommen. Auch beim Dorffest Ende August war der Verein mit Bewirtungszelt vertreten. Der Festbesuch ließ jedoch trotz gutem Wetter zu wünschen übrig. Im Dezember des Jahres verstarb unser Ehrenvorstand und großer Gönner Paul Hafner im 85. Lebensjahr. Paul Hafner trug wesentlich zur Wiedergründung unseres Vereins bei. Er war langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender unseres Vereins, Kreisvorsitzender und Ehrenkreisvorsitzender sowie von 1963 – 1978 Vorsitzender der „Altersgilde“ im Kreis „Neckar“. Mit ihm wurde ein erfolgreicher, hochverdienter Radsportler und ein Stück Vereins- und Radsportgeschichte zu Grabe geleitet.
1988 Im Juli wurde unsere 13. und letzte Volkssportveranstaltung organisiert und durchgeführt. Diesem Volksradfahren war bei mäßiger Teilnahme nur ein schlechter finanzieller Erfolg beschieden. Beim Kreisfest „Schwarzwald“ im August in Langenschiltach belegte unsere Korsomannschaft mit 34 Fahrern den 1. Platz unter 16 teilnehmenden Vereinen. Zum Ende des Jahres, beendete unser Verein die Mitgliedschaft und Tätigkeit im Internationalen Volkssportverband IVV, jedoch wurde der Freizeitsport im Verein in die Vereinssatzung neu mit aufgenommen.
1989 Zur Vereinsfamilie gehörten 38 Kinder und Jugendliche sowie 21 Ehren-mitglieder. Zum Frühjahrsanfahren des Radsportkreises hatte unser Verein Ende Mai eingeladen. Bei frühlingshaftem Wetter bewirteten wir erfreulich viele Gäste und 11 Kreisvereine mit insgesamt 115 Teilnehmern unter der Dorflinde. Beim Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ am 6. Aug. in Langenschiltach war unserem Verein im Preiskorso der Stärkepreis mit 40 Teilnehmern nicht streitig zu machen. In der Gesamtwertung belegten wir unter 22 Vereinen den 4. Platz. Auch im Wanderfahren waren wir wieder sehr erfolgreich. So konnte für das Sportjahr der Paul-Hafner-Wanderpokal zum dritten Mal erfolgreich verteidigt werden. Die stolze Trophäe blieb damit endgültig im Besitz unseres Vereins. Auch die Vereinsjugend konnte dank eines Schnuppertrainings guten Zuwachs und Aufwind verzeichnen. Im Rahmen einer Jahresabschlussfeier wurde die Wiedergründung des Vereins vor 40 Jahren dokumentiert und die noch lebenden Vereinsveteranen geehrt.
1990 Bei der Radiosendung des SWF 1 am 20. Mai 90 unter dem Motto: „Morgenläuten in Wellendingen“ wurde auch der Radfahrerverein „Edelweiß 1906“ ausgiebig vorgestellt und kommentiert. Bei den Kreisfesten „Schwarzwald“ in Weiler und am Bezirksfest in Trillfingen belegte unser Verein wieder gute Platzierungen im Preiskorso. Allerdings war festzustellen, dass die Teilnahme der heranwachsenden Jugendlichen zu überörtlichen Festlichkeiten stark nachlässt, ein Zeichen des Überangebots an ungezwungenen Vergnügungen und Festlichkeiten. Auf den 9. September hatte uns der Radfahrerverein Altheim/Waldhausen bei Riedlingen zu seinem 80-jährigen Vereinsbestehen eingeladen. Zugleich hatte der gastgebende Verein das Bezirksfest „Oberschwaben“ übernommen. Mit 28 Teilnehmern, unseren schönen Einzelrädern und verschiedenen Motivgruppen stellten wir uns dem Preisgericht. Mit dem 8. Platz in der Gesamtwertung wurde uns ein schöner Pokal überreicht. Eine tolle Ausfahrt nach Oberschwaben mit frohem Festausklang.
1991 Aus verschiedenen Gründen wurde das Dreiergremium im Februar bei der Generalversammlung aufgelöst. Konrad Wekenmann und Karl Grießer erhielten als 1. und 2. Vorsitzende das Vertrauen der Versammlung. Helmut Habel wurde im gleichen Monat beim Verbandstag ins Triumvirat des Württembergischen Radsportverbandes gewählt. Er war bereits seit vielen Jahren Finanzreferent des Verbandes und nimmt auch weiterhin diese Aufgabe wahr. Am 3. März verstarb Wilhelm Grießer, verdientes Ehrenmitglied unseres Vereins und langjähriger Wertungspreisrichter bei den Korsowettbewerben, im Alter von 81 Jahren. Zum traditionellen Altersgildetreffen des Radsport-kreises, welches von unserem Verein ausgerichtet wurde, kamen 170 Altersgildemitglieder und Gäste am 10. März in unsere Turn- und Festhalle. Das Frühjahrsanfahren hatte der RV-Gösslingen im Mai übernommen. Mit 53 Teilnehmern wurden wir stärkste Gruppe. Einen 7. Platz in der Gesamtwertung erzielte unsere Korsomannschaft mit 33 Fahrern beim Bezirksfest Ende Juni in Erlaheim. Insgesamt 21 Vereine waren in der Wertung. Ein 2-tägiger Ausflug ins romantische Frankenland mit Aufenthalt in Rothenburg o. d. Tauber und Würzburg und anschließendem Weinfestbesuch trug zur Pflege der Geselligkeit im Verein bei.
1992 Nachdem schon bei der Jahresabschlussfeier im Dezember 10 langjährige Mitglieder zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt worden waren, konnte der 1. Vorsitzende bei der 65. Generalversammlung im Februar über 50 Mitglieder mit der Silbernen bzw. Goldenen Vereinsehrennadel auszeichnen. Der Sportkreis Rottweil tagte am 4. April unter dem Motto: „40 Jahre Sportkreis Rottweil“ in der Wellendinger Turn- und Festhalle. Unser Radfahrerverein hatte die Bewirtung der Gäste übernommen. Trotz großem persönlichem Einsatz im Hallenradsporttraining konnten die beiden Trainerinnen Eva Frank und Margot Lehmann im Frühjahr keine Teilnehmer zu den Kreis- und Bezirksmeisterschaften melden.
Dem allgemeinen Trend, die Freizeit gesundheitsbewusster zu gestalten, trug auch unser Verein Rechnung. Im Mai 1992 war erstmals Start für einen regelmäßigen Radtreff. Der neue Radtreffleiter Karl Grießer konnte mit diesem Auftakt zufrieden sein. Mit Unterstützung der AOK für den Landkreis Rottweil war ein neues sportliches Standbein unseres Vereins ins Leben gerufen worden. Beim Frühjahrsanfahren und Gartenfest unter der Dorflinde Ende Mai waren 8 Vereine mit über 150 Teilnehmern aus dem Radsportkreis „Neckar“ zu Gast. Unter Pauken und Trompeten beteiligte sich auch unsere Korsomannschaft beim Kreisfest „Neckar“ am 14. Juni in Durchhausen. 17 Radfahrervereine und 23 Fanfarenzüge belebten den Festkorso. Der Fanfarenzug Durchhausen hatte gemeinsam mit dem gastgebenden Radfahrerverein die Festlichkeit organisiert. Die Teilnahme am Bezirksfest in Ostdorf eine Woche später belohnte unsere 40 Festzugteilnehmer mit dem 1. Platz in unserer Klasse und dem 5. Platz in der Gesamtwertung. Auch beim Dorffest am 15. und 16. August war unser Verein wieder mit Bewirtungszelt und finanziellem Erfolg dabei.
1993 Das Sportjahr 93 war als ruhig zu bezeichnen. Es fand kein Kreis- und Bezirksfest statt. Unser Verein war Gastgeber der Frühjahrskreisversammlung „Neckar“. Im Feuerwehrhaus bewirteten wir die Delegierten und Gäste. Der erste AOK-Radtreff der Saison begann Mitte April und wurde in 14-tägigem Rhythmus mit guter Beteiligung weitergeführt. Am 25. August musste der Verein den Trauerflor an den Vereinsbanner heften. Karl Hafner (des Ferd.), Vorsitzender bei der Wiedergründung und 70 Jahre treues Mitglied im Verein, starb im Alter von 87 Jahren. Mit ihm verlor der Verein seinen letzten Veteran aus der Vorkriegszeit. Der Verein beteiligte sich noch an der Wanderfahrt zum RV Trossingen und konnte 37 Teilnehmer bei der Einschreibkontrolle vorweisen. Konrad Rebhan erreichte beim Einzelwanderfahren des WRSV mit 48 Fahrten und 3103 gefahrenen Radkilometern den beachtlichen 8. Platz.
1994 Immer wieder hatte sowohl der 1. wie auch der 2. Vorsitzende um Ablösung gebeten. Ein Verein muss sich von Innen her erneuern. Neue Ideen sollten auch von jüngeren Kräften verwirklicht werden. Nach vielen Mühen war es gelungen, zwei jüngere Mitglieder für den Vorsitz zu gewinnen. Bei der Generalversammlung im Mai wurde ein Generationswechsel vollzogen. Günter Wekenmann als 1. Vorsitzender und Joachim Roth als 2. Vorsitzender leiteten nun den Verein, zu dessen 90-jährigem Bestehen bereits erste Vorbereitungen getroffen werden mussten. Ende Mai war das Gartenfest unter der Linde bei gutem Wetter wieder ein finanzieller Erfolg. Durch Vermittlung der Keltenstubenwirtin „Mira“ trug eine jugoslawische Folkloregruppe zur Unterhaltung und zum Festgelingen bei. Im Rahmen eines Ausflugs mit Omnibus und Fahrrädern wurde das Korsofest zum 100-jährigen Bestehen des RV Weingarten am 7. August besucht. In der festlich geschmückten historischen Innenstadt belegten wir mit 35 Teilnehmern unter 16 Vereinen in der Wertung den 4. Platz. Ein sehr schöner Tag bei einem gastfreundlichen Stadtverein.
1995 Immer schwieriger wurde es, den Vereinsnachwuchs für den Hallenradsport erfolgversprechend zu trainieren. Der Vereinsspitze war es im August 94 gelungen, hoch qualifizierte Ausbilderinnen zu gewinnen. Gerda Bodmer aus Herrenzimmern, einst bekannte Weltmeisterin im Kunstradfahren, und ihre Tochter Petra konnten für das wöchentliche Training unserer Hallenjugend verpflichtet werden. Ein hoffnungsvoller Neubeginn, dessen Erfolge sich bald abzeichneten. Leider konnte unser Verein keine Trainingshelfer/innen stellen. Das Kunstradfahren musste deshalb im Sommer vorläufig eingestellt werden. Die Aktivitäten des AOK- Radtreffs und der Gymnastikgruppe bereicherten dagegen mit gutem Anklang das Vereinsleben. Mit Erfolg wurde auch das Anfahren des Radsportkreises in Gösslingen besucht. Aus unserem Verein kamen die meisten Teilnehmer. Der ausgesetzte Stärkepreis war Lohn dafür. Eine Radausfahrt vom Bahnhof Tuttlingen nach Beuron und Thiergarten entlang der „Jungen Donau“ war für alle Beteiligten ein eindruckvolles Erlebnis.
1996 Das Jubiläumsjahr 1996 begann mit der Teilnahme am Altersgildetreffen im März in Frittlingen. Auftakt der Radsportsaison war der erste Radtreff am 18. April mit guter Resonanz. Bei den Kreiswanderfahrten im Mai nach Frittlingen und Gösslingen erzielte der Verein jeweils den Stärkepreis. In zahlreichen Sitzungen und Besprechungen war das Festprogramm und die Organisation zu unserem 90-jährigen Jubiläum am 15. und 16. Juni geplant und vorbereitet worden. Zugleich war uns das Kreisfest „Neckar“ zur Durchführung übertragen worden. Die Festlichkeiten begannen am Samstag mit der Totenehrung, einem Empfang für Ehrengäste und dem eigentlichen Festakt. Am Sonntagmittag bewegte sich ein farbenprächtiger Festzug durch unseren Ort. Angeführt von den örtlichen Musikkapellen und der Radlermusik Sulgen beteiligten sich 23 Radsportvereine am Festkorso. Ein schönes, organisatorisch gelungenes Jubiläumsfest in und rund um die Turn- und Festhalle. Zwei Wochen später beteiligte sich der Verein am Fest beim Doppeljubiläum des TSV-Wellendingen und der Freiwilligen Feuerwehr Wellendingen. Unsere Korsomannschaft auf Rädern ,inmitten der vielen Feuerwehren und Sportlern, bot ein schönes Bild für die vielen Zuschauer. Beim Kreisfest „Schwarzwald“ und Jubiläum in Waldmössingen im Juli 1996 revanchierten wir uns mit 45 Fahrern (Stärkepreis) im Festzug für deren Beteiligung bei unserem Jubiläum.
1997 Auch im Juni 97 beim 90-jährigen Bestehen des Nachbarvereins „Wanderlust Frittlingen“ war unsere Korsomannschaft erfolgreich. Mit 42 Teilnehmern erzielten wir den 2. Platz in der Gesamtwertung und erhielten zudem den Stärkepreis. Diese Festlichkeit war ein Beitrag des Gastgebers zum 1200-jährigen Bestehen der Gemeinde Frittlingen. Beim Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ in Sulgen am 6. Juli beteiligten sich 30 Vereine mit insgesamt 716 Radfahrern im Festkorso. In der Wertung kam unser Verein mit 28 Radfahrern auf Platz 10. Eine Woche später bewirteten wir beim Wellendinger Dorffest wieder zahlreiche Besucher aus Nah und Fern. Der finanzielle Erfolg belohnte die Mühe des Aufwands. Im Sportjahr 97 beteiligten wir uns an 4 Kreiswanderfahrten mit guten Teilnehmerzahlen. Beim Herbstkreistag in Spaichingen konnten wir zum dritten Mal den Helmut-Habel-Wanderpokal in Empfang nehmen. Dieser prächtige „Humpen“ ging damit endgültig in unseren Vereinsbesitz über. Konrad Rebhan, Seniorenfahrer unseres Vereins, konnte 1997 beim Einzelwanderfahren des WRSV mit 7115 gefahrenen Radkilometern den hervorragenden 2. Platz in seiner Klasse belegen.
1998 Vom Radsportkreis war uns wieder die Ausrichtung des Altersgildetreffens übertragen worden. Bei dieser Veranstaltung am 15. März trugen das „Musikduo Schneider“ aus Deißlingen sowie Auftritte der Turnerkinder des TSV-Wellendingen unter Leitung von Gerd Angst zur Unterhaltung wesentlich bei. Am AOK-Radsonntag am 21. Juni beteiligten sich unter Leitung von Joachim Wagner und Arnold Wekenmann auch unsere Radtreffteilnehmer an der Sternfahrt nach Dunningen. Zum Bezirksfest „Schwarzwald-Zollern“ hatte uns auf Sonntag, den 6. Sept. der RV-„Frisch-Auf“ Rötenbach eingeladen. Eine Teilnahme an der Standwertung war unsererseits nicht vorgesehen. Im Festort Alpirsbach angelangt, entschlossen wir uns noch kurzfristig für ein Mitmachen am Preiskorso. Der 1. Platz in der Gesamtwertung und der Stärkepreis im Bezirk war eine erfreuliche Überraschung. Die Einweihungsfeierlichkeiten für die neue Sporthalle (Neuwieshalle) am 19. und 20. September war auch für unseren Verein Genugtuung . Da wir in dieser Zeit keine Hallenradsportjugend hatten und auch keine Übungsleiter/innen zur Verfügung standen, konnte unser Verein die neue Sporthalle für Übungszwecke zu dieser Zeit nicht nutzen. Wiederum „erstrampelte“ sich Konrad Rebhan im Einzelwanderfahren der Senioren den hervorragenden 2. Platz mit 8007 gefahrenen Radkilometern.
1999 An den Folgen eines tragischen Unfalls im nordbadischen Kuppenheim verstarb im Januar unser Sportskamerad Gerhard Frank. Er gehörte von 1987 bis 1991 zum Dreiervorstandsgremium unseres Vereins und hat sich vor allem um den Hallenradsport und um die Jugendarbeit verdient gemacht. Der Verein erwies ihm die letzte Ehre. Ein äußerst erfolgreicher Tag war für unseren Verein die Teilnahme am 100-jährigen Jubiläum des RV Spaichingen am 4. Juli. Beim Korsowettbewerb durch die Innenstadt erzielten wir mit 41 Fahrern in der Klasse „Einheitlich“ den 1. Platz. Auch den Stärkepreis im Radsportkreis und den Stärkepreis für diese Bezirkswanderfahrt konnten wir bei der Siegerehrung entgegen nehmen: Drei stolz errungene Pokale und eine unvergessene Demonstration des Radsports. Die Korsomannschaft nahm ebenfalls beim Bezirksfest am 1. August in Fluorn teil. Bedingt durch die Urlaubszeit waren es nur 15 Teilnehmer. Doch hier galt die Devise „Dabei sein ist alles“. Ein Ausflug im Oktober führte uns zum Bodensee auf die Gemüseinsel Reichenau und ins Hopfenmuseum nach Tettnang. Ein Aufenthalt in der Erlebnisbrauerei „Max und Moritz“ in Kressbronn beschloss diesen schönen Tag. Zum Jahresabschluss traf sich die Vereinsfamilie im Gemeindehaus der Kath. Kirchengemeinde. Zugleich wurde die Wiedergründung des Vereins vor 50 Jahren gefeiert. Ein warmes Büffet, ein Kurzvortrag über die letzten 50 Jahre Vereinsgeschichte und eine Diaschau gehörten ebenso zum Abendprogramm wie die Ehrungen für die noch lebenden Wiedergründer des Vereins.
2000 Bei den Neuwahlen in der Hauptversammlung im März gab es einige Änderungen: Tina Bettinger, Jasmin Griesser und Ellen Roth übernahmen gemeinsam die Protokollführung des Vereins; Margot Lehmann wurde neue Jugendleiterin; Arnold Wekenmann und Joachim Wagner wurden zu Radtreff-Leitern gewählt. Wiederum wurde das Altersgildetreffen des Radsportkreises „Neckar“ von unserem Verein organisiert und bewirtet. Bei dieser nun zum 40. Mal abgehaltenen Veranstaltung ging der ausgesetzte „Paul-Hafner- Gedächtnispokal“ an den RV Villingen als stärkste Gruppe. Beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen unseres Nachbarvereins „RV Alpenrose Wilflingen“ im Mai war unser Verein bei den Gratulanten und überreichte ein Patengeschenk. Unsere Stärke im Korsofahren wurde beim Bezirksfest in Erdannsweiler am 16. Juli erneut unter Beweis gestellt. Mit 42 Fahrern im Festkorso lagen wir in der Klasse „E“ auf dem 1. Platz und erhielten zusätzlich noch den Stärkepokal. Der Verein beteiligte sich im Jahr 2000 an vier Kreiswanderfahrten. Die Radtreffgruppe war mit 23 Ausfahrten sehr rührig.